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DHB-Legende warnt vor Quali: „Kein Selbstläufer“

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DHB-Legende warnt vor Quali: „Kein Selbstläufer“

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DHB-Legende warnt: „Kein Selbstläufer“

Beim Qualifikationsturnier für Olympia steht nicht nur für das DHB-Team viel auf dem Spiel, sondern auch für Trainer Alfred Gislason. Christian Schwarzer warnt.
Alfred Gislason hat seinen Vertrag als Trainer des DHB-Teams verlängert - allerdings nur, wenn die Qualifikation für Olympia erreicht wird.
Philipp Schmidt
Philipp Schmidt

Algerien, Kroatien, Österreich: Wollen die deutschen Handballer bei den Olympischen Spielen in Paris (25. Juli bis 11. August) dabei sein, müssen sie beim Qualifikationsturnier mindestens zwei dieser drei Teams hinter sich lassen.

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In Hannover, wo die Spiele am Donnerstag (ab 17.30 Uhr live bei SPORT1), Samstag und Sonntag stattfinden, werden die Augen insbesondere auch auf Alfred Gislason gerichtet sein. Die Trainerlegende, die das DHB-Team bei der EM im Januar auf Platz vier führte, verlängerte jüngst seinen Vertrag bis 2027 – unter einer Bedingung.

„Voraussetzung für die Laufzeit ist eine erfolgreiche Qualifikation für die Olympischen Spiele. Sonst endet der Vertrag in 2024″, heißt es in der offiziellen Mitteilung des Verbands.

Kritik am Zeitpunkt

Diese Klausel sorgt vor den Spielen für viel Wirbel. Das Vorgehen rund um die Vertragsverlängerung sieht auch Handball-Legende Christian Schwarzer zwiespältig: „Ich weiß nicht, ob der Zeitpunkt richtig ist.“

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Schließlich hätte man „auch noch die zwei Wochen abwarten und sich so den Zusatz - bei erfolgreicher Qualifikation - sparen können“, stellt er im Gespräch mit SPORT1 klar.

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„Es ist völlig unwichtig für diese Tage, was mit mir passiert“, will Gislason selbst in den SPORT1 News die Thematik nicht überbewerten. Er sieht sie vielmehr als „völlig unnötige Störgeräusche“. Schließlich habe er „signalisiert, dass ich sehr gerne weitermachen würde, aber bei einem Scheitern muss man reden“.

EM: Deutschland trotz vier Niederlagen Vierter

Bereits nach der Europameisterschaft im eigenen Land hatte Gislason auf den „steinigen Weg“ verwiesen, den der deutsche Handball zu absolvieren habe – und der noch lange nicht abgeschlossen sei. Der personelle Umbruch sei noch lange nicht abgeschlossen.

Schwarzer, mit 966 Toren deutscher Rekordtorschütze, betont, „dass die drei Mannschaften, die bei der EM vor uns gelandet sind, einen Schritt voraus sind“. Deshalb glaubt er auch nicht, „dass die Olympia-Quali ein Selbstläufer wird“.

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Auf Platz vier schloss Deutschland die EM ab. Mit mitreißenden Auftritten füllte das Team die Hallen und lockte Sportinteressierte vor die Fernseher. Allerdings zeigte sich auch: Von der absoluten Weltspitze ist das Team noch ein ganzes Stück entfernt.

Schwarzer warnt vor Kroatien und Österreich

Gegen Frankreich (30:33) und vor allem im Halbfinale gegen Dänemark (31:34) wurden der Gislason-Truppe die Grenzen aufzeigt. Zudem hatte Deutschland im Spiel um Platz drei gegen Schweden (31:34) sowie im bedeutungslosen Zwischenrundenspiel gegen Kroatien (24:30) das Nachsehen. Das Nachbarschaftsduell gegen Österreich endete unentschieden (22:22).

Im Auftaktspiel gegen Algerien (Donnerstag, 17.45 Uhr live im TV auf SPORT1) rechnet Schwarzer mit einem Erfolg. „Algerien wird uns nicht gefährlich“, sagt er über den Vorletzten der vergangenen WM. Kroatien und Österreich müsse man allerdings „erstmal schlagen“. Mindestens eines der beiden Teams muss besiegt werden (bei Sieggleichheit entscheidet der direkte Vergleich). Bei der EM gelang dies nicht.

Generell sieht der ehemalige Kreisläufer den deutschen Handball „auf einem guten Weg“, bei der EM sei „sehr gute Werbung“ für den Sport betrieben worden.

Am Donnerstag startet in Hannover das Olympia-Qualifikationsturnier. Für die deutschen Handballer geht es um das heiß begehrte Ticket für Paris im Sommer - für den Bundestrainer um seine Zukunft beim DHB.
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Die Woche der Wahrheit für Alfred Gislason

Handball-Legende will Basketball als Vorbild nehmen

Für eine erfolgreiche Zukunft des deutschen Handballs wünscht sich Schwarzer, dass die Bundesliga die Nationalmannschaft besser unterstützt. „Man könnte sagen, dass die Plätze 15 und 16 im Kader mit deutschen U23-Spielern besetzt sein müssen“, schlägt er vor und ergänzt, „ich sehe die Verantwortung für die Spielerentwicklung nicht bei der Nationalmannschaft. Andere Sportarten machen es vor.“

Als positives Beispiel nennt er den Basketball, wo in der Bundesliga ein 12-Mann-Kader aus mindestens sechs deutschen Spielern bestehen muss.

Geht dieser Plan auf, kann der DHB positiv in die Zukunft blicken. 2023 wurde die deutsche U21 Weltmeister. Mit Spielern wie Kapitän Johannes Golla sowie Juri Knorr und Julian Köster (beide erst 23) steht ein Grundgerüst bereit, mit dem mit Blick auf die Heim-WM 2027 fest geplant werden kann. Ob dies bei Gislason auch der Fall ist, steht spätestens am Sonntag fest.