Home>Internationaler Fußball>Süper Lig>

Der Untergang eines Ex-Meisters

Süper Lig>

Der Untergang eines Ex-Meisters

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Der Absturz eines Traditionsklubs

2010 wird Bursaspor sensationell türkischer Meister, jetzt steht der Abstieg in die vierte Liga fest. Ein beispielloser Absturz.
Ertugul Saglam führte Bursaspor 2010 zum Meistertitel in der Süper Lig
Ertugul Saglam führte Bursaspor 2010 zum Meistertitel in der Süper Lig
© IMAGO/Seskim Photo
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz

Als Bursaspor 2010 mit dem ersten Meistertitel seiner Vereinsgeschichte die Vorherrschaft der Istanbuler Klubs in der türkischen Süper Lig durchbrach, verkündete der damalige Trainer Ertugrul Saglam nicht ohne Stolz: „Ganz Bursa hat Geschichte geschrieben.“

{ "placeholderType": "MREC" }

14 Jahre später hat der Klub aus der viertgrößten Stadt der Türkei wieder etwas Historisches geschafft - doch auf diesen Eintrag in den Geschichtsbüchern hätte Bursaspor wohl gerne verzichtet.

Seit dem fünftletzten Spieltag der laufenden Saison ist der Abstieg in die 3. Lig und damit der Sturz in die Viertklassigkeit besiegelt. Schon im Vorjahr entging Bursaspor als Tabellen-15. nur knapp dem tiefen Fall. Nun steht fünf Jahre nach dem Abstieg aus der Süper Lig der historische Absturz fest: Erstmals überhaupt stürzt ein türkischer Meister so tief in den Amateurfußball.

Bursaspor verschlingt fünf Trainer in einer Saison

Auch fünf verschiedene Trainer, die in dieser Saison ihr Glück in Bursa versuchten, konnten den Abstieg nicht verhindern. Anfang vergangener Woche kam es offenbar zu einem Eklat um Ümit Sengül. Wie das Portal Olay berichtet, soll es zwischen dem Trainer und einem Spieler zu einer handfesten Auseinandersetzung gekommen sein. Der Coach trat daraufhin zurück.

{ "placeholderType": "MREC" }

Sein Nachfolger Metin Serbest hat nun die Aufgabe, die katastrophale Saison in den ausstehenden zwei Partien noch zu einem halbwegs würdevollen Ende zu führen.

Lesen Sie auch

Wie es dann mit dem 1963 gegründeten Klub weitergeht, entscheidet sich auf einer Generalversammlung, die zwischen dem 19. und 26. Mai stattfinden soll.

Millionenschulden und Verstöße gegen Financial Fair Play

Den Verein plagen Schulden in Millionenhöhe. Schon zu sportlich erfolgreicheren Erstliga-Zeiten wurde Bursaspor wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play sanktioniert.

Wegen eines wiederholten Regelbruchs in der Saison 2013/14, in der Christoph Daum ein siebenmonatiges Intermezzo auf der Trainerbank in Bursa gab, wurde der Klub mit einer Europapokal-Sperre belegt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Doch die Zeiten, in denen Manchester United, Valencia und die Glasgow Rangers für Champions-League-Fußball in Bursa gastierten, liegen fast 14 Jahre zurück. In der kommenden Saison werden etwa Siirt II Özel Idaresi Spor oder Stadtrivale Bursa Yildirim Spor in der Timsah Arena antreten.

Krokodil-Stadion sorgt für Aufsehen

Das 2015 eröffnete Stadion bietet Platz für über 43.000 Zuschauer und sorgte für Aufsehen, weil die Außenhülle einem Krokodil - dem Maskottchen des Klubs - nachempfunden ist. Die Kosten für den Bau, der erst mehr als zwei Jahre nach der offiziellen Eröffnung endgültig abgeschlossen war, beliefen sich auf rund 80 Millionen Euro.

Die Fassade der Timsah Arena ist einem Krokodil nachempfunden
Die Fassade der Timsah Arena ist einem Krokodil nachempfunden

Die finanziellen Sorgen haben in den vergangenen Jahren eine Negativspirale in Gang gesetzt.

Die Talentschmiede von Bursaspor genießt einen guten Ruf, doch der Klub war zuletzt gezwungen, die vielversprechenden Youngster immer früher ziehen zu lassen - auch mangels sportlicher Perspektive, die sich durch den Absturz in die Viertklassigkeit nicht verbessert hat.