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Real-Supertalent: Langsam wendet sich das Blatt

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Real-Supertalent: Langsam wendet sich das Blatt

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Reals Supertalent, das kaum spielt

2023 verpflichtet Real Madrid Supertalent Arda Güler und setzt große Hoffnungen in ihn. Monate später hat er kaum gespielt, langsam aber sicher kommt er jedoch an.
Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti glaubt, dass beide Jude Bellingham und Vinicius eine Chance auf den Ballon d'Or haben. Trotzdem findet der Italiener, dass es immer etwas zu verbessern gibt.
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Dass im Fußball junge Talente früh gehypt werden, ist längst kein Geheimnis mehr. Schon junge Spieler werden für viel Geld verpflichtet, hohe Erwartungen auf ihren Schultern abgeladen. Eine Beschreibung, die perfekt zu Arda Güler passt. Im Juli 2023 unterzeichnete der junge Türke einen langfristigen Vertrag bei Real Madrid – und das im Alter von 18 Jahren. Ein schüchtern dreinblickender Junge, nicht wirklich groß gewachsen, dazu eher schmächtig.

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Die Erwartungen derweil – gigantisch! Die Königlichen lobten ihren Neuzugang von Fenerbahce Istanbul in den höchsten Tönen, gleiches taten der damalige türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz und Mesut Özil, der ihm gar eine Weltkarriere prophezeite.

Doch damit nicht genug. Selbst der türkische Staatspräsident Racep Tayyip Erdogan hatte nach einem beeindruckenden Tor die Nummer des damals 18-Jährigen gewählt und ihn im Anschluss stolz vor Pressevertretern gelobt.

Viel Anerkennung für den Real-Youngster

Anerkennung von allen Seiten, dazu hohe Erwartungen an sich selbst. „Dies ist der wichtigste Klub der Welt und ich freue mich sehr, hier zu sein! Ich möchte eine Legende von Real Madrid werden“, sagte Güler seinerzeit auf seiner Antritts-Pressekonferenz.

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Viele Monate liegt diese inzwischen zurück und wie erhofft ist es seitdem wahrlich nicht gelaufen. Der Youngster, der inzwischen 19 Jahre alt ist, wurde von Verletzungen gebeutelt. Eine hartnäckige Meniskusverletzung machte ihm das Leben schwer – und auch nach seiner Genesung wurde er von seinem Trainer Carlo Ancelotti nur sporadisch eingesetzt.

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Doch so langsam aber sicher scheint sich das Blatt zu wenden. Mitte März schoss Güler beim 4:0-Sieg gegen Celta Vigo zum ersten Mal ein Tor für seinen neuen Arbeitgeber. Und das, obwohl er erst in der 89. Minute eingewechselt wurde.

Erster Einsatz in der Startelf

Die Real-Fans stimmten in der Folge „Arda“-Sprechchöre an, in der Türkei schrieb die Sportzeitung Fanatik reichlich überschwänglich, Arda hätte Spanien „erschüttert“. Man bedenke: Vor seiner Einwechslung stand der Offensivspieler insgesamt lediglich 92 Minuten für Real auf dem Feld.

Nun hat der Mittelfeldspieler seinen nächsten Meilenstein für die Königlichen erreicht. Am Freitagabend feierte er gegen Real Sociedad nach zehn Monaten voller Rückschläge sein Startelf-Debüt in der spanischen Liga. Doch damit nicht genug. In der 29. Minute traf Güler zum 1:0-Endstand und wurde in der Folge sogar zum Spieler des Spiels gewählt.

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Während sich der Youngster selbst eher zurückhaltend freute, eskalierte vor allem die Bank voller Begeisterung.

Mitspieler vertrauen Arda Güler

Zwar konnte Güler in den vergangenen Monaten sein Talent kaum zeigen, der Glaube an sein Potenzial ist dennoch groß. „Jeder weiß, dass er Dinge mitbringt, die außergewöhnlich sind. Wir freuen uns für ihn“, erklärte Fran García nach der Partie.

Auch Trainer Ancelotti äußerte sich. Zwar trat er ein wenig auf die Euphoriebremse, von einer Leihe in der kommenden Saison, von der zuletzt immer wieder die Rede war, wollte der Chefcoach aber nichts wissen.

„Alle, die in der letzten Phase der Saison weniger gespielt haben, haben es heute sehr gut gemacht, Arda, Dani, Fran Garcia. Sie haben eine gute Einstellung und viel Einsatz auf dem Platz gezeigt. Sie haben gekämpft. Arda hat ein Tor geschossen. Er wird in Zukunft ein sehr wichtiger Spieler für uns sein. Es besteht kein Zweifel, dass er nächste Saison bei uns bleibt.“

Und weiter: „Er hat eine außergewöhnliche Qualität und ist mit viel Talent gesegnet. Wie ich schon gesagt habe, hat er sehr gut gearbeitet und ja, er hätte schon eher spielen können. Aber er ist sehr jung und Schritt für Schritt wird er mehr Präsenz erhalten, das ist ziemlich klar. Ich glaube, er hat mehr Tore geschossen als Minuten gespielt.“

Ancelotti will nichts überstürzen

Der Blick in die Statistiken zeigt, dass Güler zwei Treffer verteilt auf 166 Pflichtspielminuten in acht Spielen zu verbuchen hat.

Nicht wirklich viel für einen jungen Spieler, der für seine Entwicklung Spielzeit braucht. Die Worte von Ancelotti legen in diesem Zuge nahe, dass Real auch in der kommenden Saison mit Güler eher behutsam vorgehen wird, nichts überstürzen will.

Traf entscheidend: Arda Güler
Traf entscheidend: Arda Güler

Eine Umgangsweise, die sich in der Vergangenheit beispielsweise bei Spielern wie Vinícius Júnior oder Federico Valverde bezahlt gemacht hat. Für Arda Güler dürfte es trotzdem alles andere als einfach werden. Vor allem mit Blick auf den Kader der kommenden Saison. Mit Endrick und möglicherweise Kylian Mbappé wird die Konkurrenz immens.

Mehr Spielzeit im Endspurt?

An der Arbeitseinstellung des 19-Jährigen scheint das jedoch nichts geändert zu haben. „Ich arbeite sowohl am physischen als auch am mentalen Aspekt. Ich arbeite jeden Tag hart“, erklärte er.

Auch wenn ihm im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Bayern (ab 21.00 Uhr im LIVETICKER) wohl wieder nur die Bankrolle bleiben wird: Auszahlen könnte sich das in den kommenden Wochen. Mit aktuell 14 Punkten Vorsprung auf Verfolger FC Barcelona hat Real in La Liga die Meisterschaft fest im Blick. Für Güler dürften im Endspurt noch mehr Einsätze herausspringen. Die perfekte Chance, um sich mit Blick auf die kommende Saison in die bestmögliche Ausgangsposition zu bringen.