Noch-Trainer des FC Bayern Thomas Tuchel musste am Freitag harte Kritik von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß einstecken. Für Reiner Calmund ist diese Verbalattacke nichts Außergewöhnliches gewesen. „Der Uli hat schon immer so Aussetzer gehabt“, erklärte der 75-Jährige bei Blickpunkt Sport des BR.
„Uli hat schon immer so Aussetzer“
„Früher hat er ganz andere Sachen gesagt“, sagte der ehemalige Leverkusen-Funktionär weiter. Hoeneß war besonders zu seiner Zeit als aktiver Bayern-Funktionär für seine Verbalattacken bekannt. Oftmals hatte er Zoff mit Konkurrenten oder Personen aus den eigenen Reihen.
Am vergangenen Freitag teilte er gegen Noch-Bayern-Trainer Tuchel aus und warf diesem unter anderem vor, junge Spieler nicht zu verbessern. Tuchel zeigte sich nach diesen Aussagen sichtlich sprachlos und in seiner „Trainerehre verletzt“.
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Calmund verteidigt Hoeneß und Tuchel
Calmund zeigte Verständnis für beide Parteien. Er konnte verstehen, dass Tuchel von den Aussagen gekränkt war, vor allem weil er selbst der Meinung ist, dass Tuchel ein hervorragender Trainer sei.
Calmund zeigte auf: „Er hat mit Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea bewiesen, was er kann. Tuchel war mit Paris im Champions League-Finale gegen die Bayern klar besser, hat aber trotzdem verloren.“
Das Lob für Hoeneß war aber noch größer. „Er ist ohne Wenn und Aber der erfolgreichste und beste Manager, den die Bundesliga je hatte“, sagte Calmund. Von 1979 bis 2009 war Hoeneß Manager des Rekordmeisters.
„Rangnick ist bei Bayern nur als Trainer gefordert“
Tuchels Nachfolger soll Ralf Rangnick werden, der derzeitige Trainer der österreichischen Nationalmannschaft. Calmund kann sich den 65-Jährigen gut bei Bayern vorstellen. Dabei schränkte er aber ein, dass Rangnick bewusst sein muss, dass er in München weniger Mitspracherecht habe.
„Rangnicks Rolle von früher ist nicht mehr gefordert. Rangnick ist bei Bayern nur als Trainer gefordert. Diese Rolle muss er annehmen“, erklärte Calmund. In der Vergangenheit war Rangnick bei der TSG Hoffenheim und bei RB Leipzig angestellt. Dort übernahm er neben den bloßen Trainer-Tätigkeiten auch Aufgaben im Bereich der Spielertransfers.
Zusammen mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund sieht Manager-Legende Calmund Rangnick als ein fehlendes Puzzleteil und die perfekte Ergänzung, um den Rekordmeister gut aufzustellen.
„Mit den alten Bossen darüber, die dem Verein immer noch guttun, ist das doch ein Kapital für den ganzen Verein“, fasste Calmund seine Ansichten zusammen.