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"Das Jetzt und die Zukunft des Darts-Sport": Wie eine Enttäuschung Humphries zum WM-Favoriten machte

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"Das Jetzt und die Zukunft des Darts-Sport": Wie eine Enttäuschung Humphries zum WM-Favoriten machte

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Vom Übersehenen zum WM-Favoriten

In wenigen Wochen beginnt in London die Darts-WM. Mit Luke Humphries schielt dabei ein ganz besonderer Spieler auf den Titel. Dieser wurde nach einer großen Enttäuschung stärker denn je.
Luke Humphries besiegt Rob Cross im Finale. Cross der mit einem guten Average mitwirkte, konnte aber nichts gegen den überragenden Humphries anrichten.
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Es ist das wohl größte Ziel eines jeden Sportlers: in Form sein, wenn es darauf ankommt. Dann seine Bestleistungen abliefern können, wenn es um die großen Titel geht. Olympia, WM, EM - von Sportart zu Sportart verschieden.

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In der Darts-Welt ist das Highlight eines jeden Jahres klar - die Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace. Vom 15. Dezember bis zum 3. Januar fliegen die Pfeile im Ally Pally wieder (LIVE im TV auf SPORT1) - und in Topform wirkt vor allem einer: Luke Humphries, bekannt unter dem Spitznamen „Cool Hand Luke“.

Humphries mischt die Darts-Elite auf, denn bei der Frage nach den WM-Favoriten wurden über Jahre hinweg oft die gleichen Namen gehandelt. Michael van Gerwen, Gerwyn Price, Michael Smith, Peter Wright und Gary Anderson - doch in diesem Jahr ist das anders.

Humphries für Mardle WM-Favorit

„‚Cool Hand‘ hat in der vergangenen Saison auf der European Tour für Furore gesorgt, doch in diesem Jahr hat er seine Form auf die PDC Tour übertragen und ist nun ein echter Anwärter auf den Ruhm bei der WM am Ende des Jahres“, fasste Ex-Profi Wayne Mardle in seiner Sky-Sports-UK-Kolumne zusammen.

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Humphries hat in den zurückliegenden Monaten einen besonderen Weg hingelegt. Noch vor zwei Jahren lag er in der PDC Order of Merit nur auf Rang 33, seitdem geht es steil bergauf. 2022 konnte er vier PDC European Tour-Turniere gewinnen, zudem schaffte er es bei zwei Majors bis ins Halbfinale.

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Doch trotz der großen Erfolge erlebte der Brite zu Beginn des Jahres eine herbe Enttäuschung. Der 28-Jährige galt als sicherer Kandidat für die Teilnahme an der Premier League of Darts.

Doch obwohl er sich auf Rang fünf der Weltrangliste vorgearbeitet hatte, wurden die Wildcards anderweitig verteilt. So erhielten Spieler wie Chris Dobey und Nathan Aspinall den Vortritt.

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Humphries reagiert stark auf Enttäuschungen

Ein großer Rückschlag für Humphries.

„Ich werde nicht leugnen, dass ich sehr enttäuscht bin, nicht zur Premier League Darts eingeladen worden zu sein. Ich habe 2022 unglaublich hart gearbeitet, um gute Ergebnisse zu erzielen: fünf Ranglistentitel und zwei Halbfinalteilnahmen bei den Majors. Ich kann nur sagen, dass ich unheimlich stolz auf meine Leistungen bin, auch wenn es jetzt den Anschein hat, dass es nicht gereicht hat“, schrieb er seinerzeit bei X.

Die Enttäuschung hat Cool Hand Luke offensichtlich aber nur noch stärker gemacht, ihn zu zuvor nie dagewesenen Höchstleistungen gebracht. So erfüllte sich beim Darts World Grand Prix Anfang Oktober einer seiner größten Wünsche, der Triumph bei einem Major-Turnier.

„Ich habe diesen Moment mein ganzes Leben lang erträumt. Unabhängig von allem, was ich bisher in meiner Karriere getan habe, war das das größte Spiel, das ich jemals gespielt habe“, zeigte er sich nach dem Finaltriumph gegen Gerwyn Price im Interview mit Sky Sports UK emotional.

Humphries mit Kampfansage an die Konkurrenz

Gut einen Monat später glückte ihm beim Grand Slam of Darts am vergangenen Wochenende gleich der nächste Major-Titel.

Im Finale besiegte er Ex-Weltmeister Rob Cross deutlich mit 16:8. Nach den Legenden Phil Taylor und Michael van Gerwen ist Humphries erst der dritte Spieler der Historie, der die beiden Turniere nacheinander für sich entscheiden konnte.

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Ein Average von 104,69 Punkten, achtmal die 180, dazu 59 Prozent Erfolgsquote beim Checkout auf die Doppelfelder - mit seinem jüngsten Auftritt hat Humphries nicht nur gut 170.000 Euro Preisgeld eingestrichen, sondern auch eine Kampfansage an die Konkurrenz gesendet.

Folgt nun im Ally Pally der ganz große Triumph?

Gewichtsabnahme für größere Darts-Erfolge

Für Wayne Mardle ist Humphries aktuell zumindest der „beste Spieler auf dem Planeten. Andere werden sagen, dass der beste Spieler Gerwyn Price ist, oder Gary Anderson. Jeder kann seine eigene Meinung haben, aber aktuell gewinnt Humphries die Titel - und nur das zählt“, führte er in seiner Kolumne aus.

Und weiter: „Die Dartwelt braucht Leute wie Luke Humphries. Er sieht gut aus, er spielt mit einer Leichtigkeit, er artikuliert sich gut. Das ist das Jetzt und die Zukunft des Dartsports. Er ist jemand, der sein Geschäft auf die richtige Art und Weise betreibt.“

Dass er dies tut, bewies er vor allem in den zurückliegenden beiden Jahren. Gezielt verlor Humphries viel Gewicht, um sich bei Turnieren in Bestform zu zeigen. „Ich wurde am Ende langer Matches oft müde“, gestand er in diesem Zuge gegenüber Online Darts.

Offener Umgang mit mentalen Problemen

Zudem sprach der Vater eines Sohnes offen über die mentalen Herausforderungen seines Berufes. „Viele Leute denken, es sei einfach, ein professioneller Dartspieler zu sein, aber das ist es nicht.“

Inzwischen scheint der 28-Jährige die Herausforderungen seines Jobs im Griff zu haben und bereit für die ganz großen Erfolge. „Das nächste Ziel für mich ist es, nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft die Nummer 1 der Welt zu werden“, hatte er nach seinem ersten Major-Titel erklärt.

Für sein übernächstes Ziel, den Gewinn der Darts-WM, hat er auf jeden Fall schon einmal die passende Form. Und auch bei der Generalprobe, den Players Championship Finals (24.-26. November), ist Humphries der Topfavorit.