Filip Jicha genoss den Moment in vollen Zügen. Die eindrucksvolle Vorstellung im Topspiel der Champions League, der vierte Sieg binnen neun Tagen, seine tanzenden Spieler - all das versetzte den Trainer des THW Kiel in Hochstimmung.
Neues Erfolgsduo lässt THW träumen
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"Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft", sagte Jicha nach dem 33:30 beim französischen Team von Montpellier HB und verabschiedete sich mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause.
Die (Zwischen-)Bilanz der Zebras kann sich sehen lassen: In der Liga sind sie das Team mit den wenigsten Verlustpunkten, im Pokal stehen sie Viertelfinale - und auch in der Königsklasse läuft es wie am Schnürchen: Mit dem Erfolg beim Champion von 2018 schraubte der THW sein Konto auf 9:1-Punkte und baute seine Tabellenführung in Gruppe B aus. (Tabellen der Handball Champions League)
Die Chancen auf ein Freilos im Achtelfinale, das nur den Gruppensiegern vorbehalten ist, steigen. Der THW-Express kommt unter Gislason-Nachfolger Jicha immer mehr ins Rollen.
Nilsson in kritischen Phasen zur Stelle
Einer der Kieler Erfolgsgaranten in Montpellier war Rückraumspieler Lukas Nilsson. Der 22-jährige Schwede erzielte elf Tore und war vor allem in den Phasen zur Stelle, in denen Kiel die Übersicht zu verlieren drohte.
"Ich bin sehr glücklich über seine sehr starke Vorstellung", sagte Jicha, hob aber besonders die Mannschaftsleistung hervor: "Der Teamspirit ist außergewöhnlich."
Nach einem Jahr ohne Königsklasse spielt der THW auf internationalem Terrain bislang groß auf. Selbst als die Kieler in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich mit drei Treffern zurücklagen (22:25), blieben sie cool.
THW Kiel peilt Final Four an
"Wir hatten eine schlechte Phase in der zweiten Halbzeit, aber wir haben nach den Siegen in der Champions League ein unglaublich gutes Gefühl innerhalb des Teams", sagte Nilsson: "Wir wussten, wenn wir einfach unser Spiel spielen und weitermachen, können wir diese Begegnung noch gewinnen."
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Das taten sie. Und unterstrichen damit ihre Ambitionen: Kiel will in dieser Saison wie der zweite deutsche Starter SG Flensburg-Handewitt unbedingt wieder ins Final Four.
Drei Jahre hat es kein deutscher Klub mehr ins Finalturnier der besten vier Teams in Köln (30./31. Mai 2020) geschafft.